Diagnose

Im Folgenden werden verschiedene Aufgaben vorgestellt, die dazu geeignet sind, das Thema Zählen zu behandeln. Mit der Standortbestimmung können Sie vor Durchführung der Übungen erheben, wie sicher die Kinder bereits sind bzw. nach Durchführung der Übungen überprüfen, inwiefern die Kinder nun über die entsprechenden Kompetenzen zum Thema Zählen verfügen. 


Die auf dieser Seite dargestellten Übungen ergänzen die Inhalte des Videos und sind für den direkten Einsatz nutzbar.

Auf dieser Seite finden Sie Übungsideen, Spiele und Materialien zum Ausdrucken oder Links zu dem Bereich 'Zählen'.

Neben gezielten Übungen bieten sich jedoch auch im Alltag verschiedene Situationen an, die Sie bewusst aufgreifen und als Zählanlass nutzen können:

  • beim Spielen: z. B. Anzahl der Schritte bei Brettspielen oder Bausteine in Bauwerken zählen
  • beim Malen: z. B. Stifte zählen
  • beim Treppensteigen: Treppenstufen zählen
  • beim Tisch decken: Teller, Gläser, Messer, Gabeln, ... zählen
  • beim Betrachten von Bilderbüchern oder Wimmelbildern: Gegenstände, Tiere, Menschen, ... zählen

Ihnen fallen sicherlich noch mehr passende Gelegenheiten im Alltag ein, bei denen das Zählen auch ganz nebenbei gefördert werden kann.


Zähle von ...

Fokus:

Verinnerlichen der Zahlwortreihe

Illustration eines Kindes und einer Lehrkraft, die vor einem Zahlenstrahl stehen. In beiden Sprechblasen steht „…, 5, 6, 7, …“.

So geht es:

Lassen Sie das Kind von einer beliebigen Startzahl aus vorwärts- oder rückwärtszählen. Geben Sie dabei auch an, in welchen Schritten (1er, 2er, 5er, 10er) es vorwärts- bzw. rückwärtszählen soll. (Variieren Sie hier ab und zu.)

Tipps:

Um das Kind beim Zählen zu unterstützen, können Sie z. B.

  • gemeinsam mit ihm zählen (Chorsprechweise),
  • ihm die Zwanziger- bzw. Fünfzigerreihe geben, damit es beim Abzählen die entsprechende Zahl antippen kann
  • oder beim Zählen in Schritten das Kind dazu anregen rhythmisch zu zählen (also 1 2 3 4 5 6, … oder 1 2 3 4 5 6, …, wobei die hervorgehobenen Zahlen hierbei betont werden).

Wie weit Sie das Kind zählen lassen, sollten Sie individuell entscheiden. Es sollte herausfordernd sein und das Kind nicht über- oder unterfordern.

Zähle von ...


Zahlen aufräumen I

Fokus:

Verinnerlichen der Zahlwortreihe

Illustration einer Lehrkraft und eines Kindes vor einem Tisch mit Zahlenkarten. Sprechblase des Kindes: „31, 32, 33 und dann …“.

So geht es:

Mischen Sie die Zahlenkarten von 1-20 und legen Sie diese ungeordnet auf dem Tisch aus. Bitten Sie anschließend das Kind die Zahlen in die richtige Reihenfolge zu bringen: „Die Zahlen sind alle durcheinander. Kannst du sie wieder in der richtigen Reihenfolge hinlegen?“

Das Kind kann hier selbst entscheiden, mit welcher Zahl es beginnt. So kann es etwa beginnend bei der 1 die anderen Zahlen der Reihe nach anlegen oder bspw. auch beginnend bei der 10 in beide Richtungen die anderen Zahlen anlegen.

Anschließend können Sie das Kind die gelegte Zahlenreihe mithilfe der Zwanzigerreihe kontrollieren lassen.

Tipps:

  • Wenn das Kind nicht von sich aus sein Handeln sprachlich begleitet, fragen Sie bspw. „Womit fängst du an?“ oder „Warum wählst du diese Zahl?“.
  • Wenn das Kind nicht weiß, mit welcher Zahl es beginnen soll, fragen Sie „Welche Zahl kommt als Erstes bzw. Letztes?“ oder geben Sie eine beliebige Zahl vor.
  • Wenn eine Zahl an die falsche Stelle gelegt wird, fordern Sie das Kind auf: „Erkläre mir mal, warum du die Zahl … hier hingelegt hast.“ und fragen Sie: „Wo kommt denn die … eigentlich hin?“
  • Mögliche Variante: Sie legen die Zahlenreihe hin und bauen einen oder mehrere Fehler ein, die das Kind finden und korrigieren soll.
  • Mögliche Erweiterung: Vergrößern Sie den Zahlenraum und nehmen Sie weitere Zahlenkarten (bis 50) hinzu.

Zahlen aufräumen I


Zahlen aufräumen II

Fokus:

Verinnerlichen der Zahlwortreihe

Illustration eines Kindes und einer Lehrkraft vor einem Tisch mit Zahlenkarten. Das Kind sagt: „… vor der 34 kommt die 33…“. Die Lehrkraft sagt: „… und davor die 32…“.

So geht es:

Variante A:

Alle Zahlenkarten liegen ungeordnet auf dem Tisch. Beginnend bei 1 oder 20 legen zuerst Sie und dann das Kind (oder anders herum) die nächste Zahl in die Reihe. Ziel ist es, alle Karte gemeinsam „aufzuräumen“, also in die richtige Reihenfolge zu bringen. 

Variante B:

Mischen Sie die Zahlenkarten 1-20 und teilen Sie anschließend die Zahlenkarten gerecht auf. Nun legt jeder seine Zahlenkarten vor sich hin. Das Kind beginnt und legt eine beliebige Zahlenkarte in die Mitte. Als nächstes schauen Sie, ob Sie mit einer Ihrer Karten genau anlegen können (also den direkten Vorgänger bzw. Nachfolger der Zahl haben). Können Sie nicht, ist das Kind wieder an der Reihe. (In der nächsten Spielrunde tauschen Sie und Sie legen die erste Zahl). Gewonnen hat, wer als erstes alle seine Zahlenkarten anlegen konnte – es lohnt sich also auch die Zahlenkarten der anderen Person im Blick zu haben und seine Karten ggf. strategisch anzulegen. So könnte man beim Spielstand 7 8 9 10 etwa bewusst die Zahlenkarte 11 anlegen, wenn man auch die Zahlenkarten 6 und 12, nicht aber die 5 hat, so dass man noch eine weitere Karte anlegen kann.

Bei beiden Varianten können Sie abschließend das Kind die gelegte Zahlenreihe mithilfe der Zwanzigerreihe kontrollieren lassen.

Tipps:

  • Wenn eine Zahl an die falsche Stelle gelegt wird, fordern Sie das Kind auf: „Erkläre mir mal, warum du die Zahl … hier hingelegt hast.“ und fragen Sie: „Wo kommt denn die … eigentlich hin?“
  • Variante B: Wenn ein Kind scheinbar übersieht, dass es strategischer hätte anlegen können, fragen Sie z. B.: „Hättest du auch eine andere Zahlenkarte anlegen können, so dass ich eine Runde aussetzen muss? Welche? Erklär mal.“
  • Weitere Variante: Nicht nur der direkte Nachfolger (bzw. bei Variante B auch Vorgänger) darf angelegt werden. Auch 2er-Schritte sind erlaubt.
  • Mögliche Erweiterung: Vergrößern Sie den Zahlenraum, indem Sie weitere Zahlenkarten (bis 50) hinzunehmen.

Zahlen aufräumen II


Zahlen stehlen

Fokus:

Verinnerlichen der Zahlwortreihe

Illustration einer Lehrkraft und eines Kindes vor einem Tisch mit Zahlenkarten. Das Kind sagt: „Ich denke, es fehlt die 33.“

So geht es:

Legen Sie die Zahlenkarten von 1-20 gemeinsam mit dem Kind in die richtige Reihenfolge. Bitten Sie anschließend das Kind die Augen zu schließen (oder sich umzudrehen) und „stehlen“ Sie ca. vier Zahlenkarten. (Wenn es mehrere Kinder sind, kann natürlich auch ein Kind die Zahlenkarten stehlen.)

Variante A:

Die vier Zahlenkarten liegen offen (aber durcheinander) unter der Zahlenreihe. Bitten Sie das Kind diese wieder richtig in der Reihe einzusortieren.

Variante B:

Die vier Zahlenkarten bleiben verdeckt. Bitten Sie das Kind die fehlenden Zahlen zu benennen. 

Anschließend können Sie das Kind mithilfe der Zwanzigerreihe kontrollieren lassen, ob es die Zahlen wieder an der richtigen Stelle einsortiert bzw. die richtigen Zahlen benannt hat.

Tipps:

  • Wenn eine Zahlenkarte an die falsche Stelle gelegt wird, fordern Sie das Kind auf: „Erkläre mir mal, warum du die Zahl … hier hingelegt hast.“
  • Mögliche Varianten:
    • Sie „stehlen“ mehr als vier Zahlenkarten.
    • Sie stehlen aufeinanderfolgende Zahlen (wie 13, 14, ggf. auch 15).
  • Mögliche Erweiterung: Vergrößern Sie den Zahlenraum, indem Sie weitere Zahlenkarten (bis 50) hinzunehmen.

Zahlen stehlen


Zahlen treffen

Fokus:

Zahlenreihe bis 10 vorwärts und rückwärts erkunden (Variante A)

Zählen in Schritten/gleiche Abstände von Zahlen erkunden (Variante B)

Illustration einer Lehrkraft und eines Kindes vor einem Tisch mit einer Zahlenreihe von 1 bis 10. Das Kind sagt: „Ich gehe 3 zurück und treffe die 5.“

So geht es:

Variante A:

Mischen Sie zunächst die Zahlenkarten und decken Sie anschließend zwei Zahlenkarten auf. Legen Sie die beiden Plättchen auf die Felder 0 und 10 auf der Zahlenreihe. 

Zahlenreihe von 0 bis 10 mit jeweils einer Ziffer pro Kreis. Die 0 und die 10 sind blau markiert.

Das Kind beginnt und würfelt. Es kann nun mit einem der Plättchen der gewürfelten Augenzahl entsprechend nach links oder rechts ziehen, um möglichst eine der aufdeckten Zahlenkarten zu treffen. Dabei muss es die Augenzahl vollständig in eine Richtung gehen und das Plättchen darf nicht das Spielfeld verlassen. Hat es eine Zahl getroffen, gewinnt es die entsprechende Zahlenkarte. Nun wird eine neue Zahlenkarte aufgedeckt und Sie würfeln. Kann in einem Spielzug keine Zahl getroffen werden, wird lediglich ein Plättchen entsprechend der gewürfelten Augenzahl gesetzt. Es können auch zwei Plättchen auf einer Zahl liegen. Liegt ein Plättchen bereits auf einer neu aufgedeckten Zahl, wird diese Zahlenkarte wieder unter den Kartenstapel geschoben und eine neue Zahl wird aufgedeckt. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Zahlenkarten zu gewinnen (in Anlehnung an eine Spielidee von Nührenbörger & Tubach, 2012).

Variante B:

Sie benötigen nur die Zahlenreihe und ein Plättchen. Das Plättchen wird auf ein beliebiges Feld (z. B. 5) gelegt. 

Zahlenreihe von 0 bis 10 mit jeweils einer Ziffer pro Kreis. Die 5 ist blau markiert.

Das Kind würfelt. Bevor es nun mit dem Plättchen nach links oder rechts zieht, fragen sie das Kind: „Welche Zahl kannst du mit deiner gewürfelten Zahl treffen?“ und „Kannst du noch eine andere Zahl treffen? Welche?“ (in Anlehnung an eine Spielidee von Nührenbörger & Tubach, 2012).

Tipps:

Mögliche Impulse während der Spielvariante A:

  • „Welche Zahl musst du denn würfeln, um die Zahl … zu treffen?“
  • „Welche Zahl musst du als nächstes würfeln, um die Zahl … zu treffen, wenn ich mit diesem Plättchen jetzt … Schritte vorwärts (rückwärts) gehe?“
  • „Welche Zahlenfelder kannst du auf keinen Fall erreichen? Warum nicht?“

Zahlen treffen


wie viele sind es?

Fokus:

Mengen abzählen

Illustration einer Lehrkraft und eines Kindes vor einem Tisch mit unterschiedlichem didaktischen Material (Kastanien, Steckwürfel, Spielfiguren). Das Kind sagt: „Immer 6…“.

So geht es:

Variante A:

Legen Sie eine Menge (z. B. 8, 10, 13, …) von unstrukturierten (Alltags-) Materialien wie Kastanien, Büroklammern, Plättchen o. ä. auf den Tisch und bitten Sie das Kind diese zu zählen.

Variante B: 

Geben Sie eine konkrete Anzahl von Materialien vor, die das Kind abzählen soll, indem Sie das Kind auffordern: „Gib mir bitte acht (10, 13, ...) Kastanien (Büroklammern, Plättchen, …).“

Tipps:

  • Sollte das Kind nicht zum richtigen Zählergebnis gelangen, bitten Sie es zunächst noch einmal zu zählen.
  • Wenn sie beobachten, dass das Kind Elemente mehrfach zählt oder auch ganz weglässt, …
    • erarbeiten Sie gemeinsam mit dem Kind Zählregeln, indem Sie das Kind z. B. fragen: „Wie würdest du einem jüngeren Kind zeigen, wie man richtig zählt?“ (Worauf beim Abzählen einer Menge zu achten ist, erfahren Sie im Grundlagenteil des Moduls Zählen.)
    • geben Sie dem Kind den Tipp, die Elemente beim Zählen anzutippen und gezählte Elemente (z. B. einzeln oder auch immer zwei) zur Seite zu schieben.
  • Sollte das Kind zum richtigen Zählergebnis gelangen, sollten Sie nachfolgend einige der folgenden Impulse geben:
    • „Wenn du noch einmal zählst, wie viele Kastanien zählst du dann?“
    • „Beginne einmal mit dieser Kastanie (eine andere Startkastanie als zuvor auswählen). Wie viele Kastanien zählst du dann?“
    • Legen Sie die Kastanien um und fragen „Wenn du noch einmal zählst, wie viele Kastanien zählst du dann?“
    • Legen Sie die gezählten Kastanien in einen Schuhkarton und fragen „Wie viele Kastanien sind jetzt in dem Karton? Woher weißt du das?“
  • Sollte das Kind bei diesen Aufgaben zu unterschiedlichen Zählergebnissen gelangen, fragen Sie das Kind: „Eben hast du doch … Kastanien gezählt. Und jetzt …? Kann das sein?“
  • Mögliche Varianten: Es können zur Abwechslung auch Töne (Klatschen, Klopfen, Stampfen, Trommelschläge, ...) oder Bewegungen (Schritte, Sprünge, Kniebeugen, Hampelmänner, ...) gezählt werden.

Wie viele sind es?


Weitere Anregungen